Grunge-Band aus Essen gefiel in der Metro – Gitarrist als RadioLukas
Daß Grunge im Jahr 2004 längst nicht tot ist, bewiesen „In Veins“ aus Essen am Freitag in der voll besetzten Metro. Mit eigenständigem Sound auf hohem musikalischen Niveau waren sie ein weiterer Baustein im tatsächlich immer wieder guten Programm der verhältnismäßig kleinen Gaststätte.
Die fünfköpfige Grunge-Rock-Band beschreibt ihren Stil mit Stimmungen: „Aggression und Leidenschaft, Melancholie und Schwere, diese Dinge liegen zu nah, um sie wirklich verstehen zu können“. Für eine solche Reise könne er sich keine besseres Medium als Musik vorstellen, so „In Veins“ Sänger Daniel Gardinier. Der Frontmann beherrscht das akustische Wechselbad der Gefühle mit seiner starken Stimme souverän: Zuckersüße, voluminöse Gesangspassagen gehören ebenso zu seinem Repertoire wie aggressive Schrei und flüstern. Auch seine Mitmusiker finden sich in dem Mix aus ruhigen Melodie-Teilen und kräftigen, teils stampfenden Groove-Parts wunderbar zurecht. „In Veins“ beherrschen ihre Instrumente und liefern dabei einen innovativen Grunge ab, ohne dabei ein Abziehbildchen von Seattle-Größen zu sein.
Allerdings erinnert Sänger Daniel mitunter stark an Eddy Vedder. Das hat er nicht nur seiner Stimme zu verdanken, denn auch die grunge-typischen mal verträumten, mal gequälten Blicke erinnern daran.
Der im Sommer neu bei in veins eingestiegen schlaksige Gitarrist Lukas Schlattmann erinnert mit seinem schwarzen Hut und dem dünnen geflochtenen Zopf hingegen ein wenig an Bob Dylan. In alter „Singer-Songwriter“ – Manier unterhielt der Mann aus Haltern neben seinem Auftritt bei „n veins“ das Publikum im Vorprogramm mit eigenen Songs als RadioLukas, mit Westerngitarre, Mundharmonika und drei Rasseln am Fuß – seinen Markenzeichen.
Quelle: Münstersche Zeitung
Datum: 17.02.2004
Autor: BBE, Foto: Beilke