Straßenmusiker Lukas Schlattmann

Wer in den Vorweihnachts-Tagen auf deutschen Shopping-Meilen unterwegs ist, der findet oft vor lauter Straßenmusikern das nächste Geschäft nicht mehr. Und spätestens beim Blick in die mit Münzen gefüllten Instrumentenkoffer drängt sich ein Verdacht auf: Handelt es sich hier vielleicht um einen wirklich lukrativen Job, einen echten Geheimtipp?
Lukas Schlattmann ist 32 Jahre alt und hat ein abgeschlossenes Studium als Mediendesigner hinter sich. Doch nach der Uni ganze Tage arbeiten zu gehen, schien dem Essener, wie er selbst sagt, zu anstrengend. Jetzt baut sich der Hobby-Musiker jeden Tag mit Gitarre und Verstärker in der Essener Fußgängerzone auf. Vor allem an Advents-Samstagen lohnt es sich. Lukas spielt beliebte Rock- & Pop-Oldies und aktuelle Hits. Wir beobachten den Straßenmusiker genau eine halbe Stunde lang. Eine Münze nach der anderen fliegt in seinen Gitarrenkasten. Beim Kassensturz hält sich Lukas allerdings auffällig bedeckt – aus Angst vor dem Finanzamt.

Wir wollen genauer wissen: Wie viel verdient ein Straßenmusiker wirklich? Unser Reporter hatte zum letzten Mal im Alter von 14 Jahren eine Trompete in der Hand. Heute wird er die Kölner Innenstadt mit dem Instrument heimsuchen. Wird überhaupt jemand für diese Weihnachtsbeschallung bezahlen, und wenn ja, wie viel? Bevor unser Trompeter richtig loslegen kann, taucht allerdings schon ein weiterer „Kollege Straßenmusikant“ auf. Ein junger Mann mit einem australischen Digeridoo, der schon auf unseren Platz wartet. Denn laut Gesetz darf jeder Straßenmusiker jeweils 30 Minuten an einer Stelle spielen. Eine halbe Stunde trompetet auch unser Reporter. Und er ist erstaunt, wie viel Geld trotz eher unterdurchschnittlicher Darbietung nach dieser kurzen Zeit im Kasten ist. 15 Euro Einnahmen konnte er in einer halben Stunde verzeichnen. Insider wissen: Erfahrene Straßenmusiker können an guten Tagen auch über 100 Euro die Stunde verdienen.

Mittlerweile hat auch schon der Nachfolger Platz genommen. Frank heißt der Mann mit dem Digeridoo, dem australischen Blasinstrument. Früher arbeitete er als Automobil-Kaufmann, heute verdient er sein Geld hauptberuflich als Straßenmusikant. Wie hoch sein Umsatz ist, will er nicht verraten, seine Reaktion auf unsere Frage lässt ahnen: Wenig ist es nicht.

Zwecks Gewinnoptimierung beobachtet der Essener Straßenmusikant Lukas Schlattmann mittlerweile regelmäßig seine Konkurrenz in der Fußgängerzone, die sich inzwischen immer mehr Gimmicks ausdenkt. So wie die angeblichen Original-Rothäute, nach eigenen Auskünften Inka-Indianer. Sicher ist allerdings, dass sich Lukas auch in Zukunft keine Kostüme anziehen oder Perücken aufsetzen wird. Der 32-Jährige verdient auch so genug Geld in dem Job, für den er nur in die nächste Fußgängerzone zu gehen braucht.

Quelle: RTL Explosiv Website
Datum: 07.12.2006
Autor: -, Foto: RTL Explosiv

FRAG DEN LUKAS

Get in touch ...

Adresse:

Am Bahnhof 4
59387 Davensberg
Deutschland

Telefon:

+49 (0)163 – 1630162